Dresden

Nach dem Frühstück wandern wir zum Bahnhof Dresden-Zschachwitz. Der Fahrkartenautomat stellt uns allerdings vor eine Herausforderung. Das dumme Ding will den Betrag von € 1,90 (für eine Fahrt nach Dresden Hauptbahnhof) nämlich ganz genau und weigert sich 2€-Münzen zu akzeptieren. Auch einen 5€-Schein lehnt es ab. So stehen wir also da voll des guten Willens aber ohne Fahrkarten. Da kommt auch schon unser Zug und wir steigen ein und versuchen besonders harmlos auszusehen. Es kommt kein Schaffner und so fahren wir unbehelligt bis Dresden Hauptbahnhof. Dort suchen wir den Serviceschalter der DB (Deutsche Bahn) und schildern unser Problem. Die Dame dort meint, wenn wir in angemessener Form(!) dem Schaffner unser vergebliches Bemühen, Fahrkarten zu kaufen, schildern könnten, würde das sicher akzeptiert werden.

Nun wir sind jedenfalls in Dresden und ziehen los. Peter ist mit einem Stadtplan bewaffnet und lotst uns sicher und gewandt von einer Sehenswürdigkeit zur anderen. Wir bewundern und fotografieren die Kreuzkirche, das Polizeipräsidium (Gott sei Dank erkennt man uns nicht gleich als Schwarzfahrer) und dann die wieder erbaute Frauenkirche, das Albertinum, die Brühlsche Terrasse mit der Festung Dresden, den Dom und das Schloss.

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Natürlich bestaunen wir auch den Fürstenzug und haben keine Ahnung, wie man diesen in seiner Gesamtheit auf ein Foto bringen könnte.

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So hat das ein Profi gemacht:

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Wir machen Fotos von der Semper-Oper und gönnen uns dann vor dem Zwinger eine kleine Pause.

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Dann betreten wir den Zwinger und bestaunen die gewaltigen Ausmaße dieser Anlage, die sich August der Starke zur Demonstration seiner Macht ausschließlich zu seinem Vergnügen bauen ließ.

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Hier feierte er seine berühmten Feste. Im Großen und Ganzen dürfte dieser Herr ein selbstherrlicher und machthungriger Zeitgenosse gewesen sein, doch verdanken die Sachsen ihm und seinem Geltungsdrang die bedeutenden Kunstwerke in der Umgebung. Wie der Zwinger zu seinem Namen gekommen ist, verrät uns unser Reiseführer nicht und auch die Dame, die uns in unserem Quartier bedient und sonst eine unerschöpfliche Quelle für Details aus dem Leben von August dem Starken ist, meint nur vage, dass das Gebäude halt an einen Zwinger erinnert, aber nie Raubtiere hier untergebracht waren. Das werden wir nach unserer Rückkehr noch genauer recherchieren müssen. Unsere Nachforschungen ergaben, dass "Zwinger" im Mittelalter die übliche Bezeichnung für einen Festungsteil zwischen der äußeren und inneren Festungsmauer war (Quelle: Wikipedia).

Hier sind natürlich viele Touristen, die uns mit Vorliebe beim Fotografieren im Weg herumstehen. Ein Teil der Gebäude ist auch eingerüstet, weil hier laufend restauriert wird. Wir machen zahlreiche Fotos und treten erst den Heimweg an, als sich die Sonne hinter einer riesigen dunklen Wolke versteckt.

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Wir kommen an einem Herbstmarkt vorbei, wo uns ein köstlicher Duft in die Nase steigt. Gegen diese Versuchung kämpfen wir erst gar nicht an, sondern kaufen uns zwei von den göttlichen Thüringer Bratwürsten und verspeisen sie mit Genuss. Am Hauptbahnhof kaufen wir Tickets und müssen, um dies tun zu können, eine Nummer ziehen und abwarten, bis diese aufgerufen und einem Schalter zugeteilt wird. Na ja, Ordnung muss eben sein!

Im Zug wundert sich Katharina über einen jungen Mann, der mit seinem Fahrrad einsteigt und einen riesigen Rucksack umgeschnallt hat, an dem Inlineskater festgemacht sind. Er setzt sich hin, öffnet den Rucksack und holt einen Fahrradhelm heraus, den er auf den Lenker seines Rades hängt. Dann zaubert er ein Notebook hervor, platziert es auf seinen Knien und beginnt zu tippen. Schließlich greift er nach seinem Helm und setzt ihn auf. Das sieht sehr seltsam aus. Aber da klappt er schon sein Notebook zu, verstaut es wieder im Rucksack, schnappt sein Rad und steigt aus.

Überhaupt fällt uns auf, dass hier viele Menschen mit dem Fahrrad unterwegs sind.

Als wir aus dem Zug aussteigen und den restlichen Heimweg zu Fuß antreten freuen wir uns, dass sich die Wolken wieder verzogen haben und wir keinen Regenguss abbekommen.

Wir sind mit unserer Fotoausbeute zufrieden und freuen uns schon auf den kommenden Tag, wo wir wieder nach Dresden fahren wollen, um uns die Semper-Oper genauer anzusehen. Auch dem Zwinger wollen wir einen weiteren Besuch abstatten. Hoffentlich lässt uns die Sonne diesmal nicht im Stich.


Stadtplan

   
© Katharina & Peter