Amalfiküste

Vom 7.4. - 15.4.2006 verbrachten wir 1 Woche an der Amalfiküste.

Anreise nach Praiano

Südbahnhof 20:00 Uhr. Wir sitzen erwartungsvoll in unserem Schlafwagenabteil, das uns ziemlich eng vorkommt. Dann erhalten wir die Information, dass wir mit Verspätung abfahren werden, da ein defekter Liegewagen abgehängt und durch einen funktionierenden ersetzt werden muss. Also steigen wir aus und sehen zu, wie unser Zug aus der Station gezogen wird. Es dauert eine Weile, aber dann ist unser Zug wieder da.

Wir steigen ein, und nun beginnt unsere Reise. Natürlich ist im Zug Rauchverbot, doch ein freundlicher Schlafwagenschaffner verweist uns auf die Plattform des Waggons und meint, da rauchen alle. Eine Weile später sehen wir dann den freundlichen Mann gemütlich in seinem Abteil rauchen und fragen ihn nach dem Geheimnis, den Rauchmelder zu umgehen. Es ist ganz einfach: Fensterklappe auf und Tür zu.

Als unsere Betten gerichtet sind, klettern wir hinein und versuchen, es uns gemütlich zu machen, was für Peter nicht so einfach ist, denn er kann sich nicht ganz ausstrecken. Ja, eine Körpergröße von knapp 2 Metern hat manchmal auch Nachteile. Wir versuchen, so gut es eben geht, zu schlafen, bekommen dann gegen 9 Uhr ein Frühstück und kommen nur mit geringer Verspätung in Rom an. Nun steigen wir um in den Zug Richtung Sizilien, um nach Salerno weiterzureisen. Der Zug ist sehr voll, aber wir haben ja Sitzplatzreservierungen. Gegen 14:30 Uhr erreichen wir Salerno und begeben uns auf die Suche nach dem Bus nach Praiano. In einem "Tabacchi" (Bar mit Trafik) kaufen wir die Tickets und stehen dann erwartungsvoll an der Bushaltestelle. Inzwischen wissen wir auch schon, dass es keinen direkten Bus gibt, sondern wir in Amalfi umsteigen müssen. Endlich kommt der Bus nach Amalfi, mit dem wir dann fast eine Stunde auf der grandiosen Küstenstraße unterwegs sind. Die Straße ist eng und kurvenreich und überdies stark befahren. Wir bewundern die Fahrkünste unseres Busfahrers, der sich millimetergenau an Felswänden und entgegenkommenden Fahrzeugen vorbeiquetscht. Dazwischen brausen immer wieder Motorradfahrer fast wie in selbstmörderischer Absicht dahin. Wie schön, dass wir hier nicht selber fahren müssen! Die Landschaft ist atemberaubend und bietet nach jeder Kurve neue Aussichten.

In Amalfi besteigen wir den Bus Richtung Neapel und sagen dem Fahrer, dass wir in Praiano - Hotel Continental - aussteigen wollen. Als wir Praiano erreichen, halten wir vom Bus aus die Augen offen und entdecken dann ein Restaurant Continental, wo der Fahrer auch hält. Doch wir wollen ja in ein Hotel und nicht in ein Restaurant, also fährt der Bus weiter. Kurz darauf entdecken wir einen Wegweiser mit der Aufschrift "Hotel Continental", der aber in die Gegenrichtung weist. Wir bitten den Fahrer zu stoppen, steigen aus und gehen also die Straße zurück.

Ziemlich gestresst erreichen wir dann das Restaurant Continental, das aber geschlossen ist. Von einem Hotel dieses Namens ist weit und breit nichts zu sehen. Wir überprüfen noch einmal die Adresse unseres Domizils und müssten also genau davor stehen. Während wir so ratlos herumstehen, kommt ein freundlicher Mann und lotst uns ein Haus weiter. Er ruft nach einem Antonio, der dann auch auftaucht und uns in ein Haus führt, das gerade renoviert wird.

Unser Appartement ist aber Gott sei Dank schon fertig. Es ist geräumig und bietet eine schöne Aussicht auf das Meer. Wir sind hungrig, durstig und müde, müssen uns aber dann aufmachen, etwas Essbares und Trinkbares zu finden. Von Antonio erfahren wir, dass das nächste Restaurant 1 km weit entfernt ist, es aber auch ein "Alimentari" (Lebensmittelgeschäft) etwas weiter den Berg hinauf gibt. Also klettern wir steile Stufen hinauf und fragen dann einen Gendarmen nach dem Geschäft. Wie schön, es ist gar nicht mehr weit. Dann betreten wir ein Geschäft, das zwar kein Supermarkt ist, aber doch alle Dinge führt, die wir benötigen. Eine kleine alte Frau und ihr Gehilfe sind sehr nachsichtig mit unseren nur begrenzten Italienischkenntnissen, sodass wir dann wirklich alles bekommen, was wir brauchen. Schwer bepackt kehren wir in unser Appartement zurück, essen Weißbrot mit Mortadella und trinken ein Bier, das wir uns heute wirklich schwer verdient haben. Wir machen erste Pläne für den kommenden Tag und sinken dann todmüde ins Bett.


Routenplan

   
© Katharina & Peter